Zehenschutzkappen

Zehenschutzkappen im Sinne der EN ISO 20345 und EN ISO 20347 sind in Sicherheits- und Berufsschuhen zu finden. Sie müssen einem Fall- bzw. Druckgewicht von 200 Joule standhalten. Das entspricht umgerechnet einem 20 Kilogramm schweren Gegenstand, der aus einer Höhe von einem Meter auf die Kappe fällt. In der Praxis halten die Kappen weit mehr aus als 200 Joule. Innerhalb der Schuhe darf die Kappe eine Resthöhe nicht unterschreiten. Auch orthopädische Einlagen sind nicht erlaubt, weil diese den Abstand zwischen Zehenschutzkappe und Sohle verringern. Der Sicherheitsschuh ist dann nicht mehr normgerecht.

Meist fällt einem beim Wort "Zehenschutzkappe" sofort die gute, alte Stahlkappe ein, doch das ist bei Weitem nicht das einzige Material. Heutzutage werden Zehenschutzkappen auch aus Kunststoff hergestellt. Nachfolgenden möchten wir Ihnen einige Vor- und Nachteile beider Materialien gegenüberstellen:

Stahlkappe:

• Vorteile: Zehenschutzkappen aus Stahl oder anderen Metallen müssen nicht sonderlich dick sein, um den Anforderungen der DIN EN 12568 zu genügen. Im Zehenbereich ist also viel Platz und der Schuh muss nicht verbreitert werden. Stahlkappen sind bedeutend robuster und abriebfester. Ein weiterer Vorteil ist der geringe Materialpreis.
• Nachteile: Im Vergleich zu modernen Alternativen sind Stahlkappen recht schwer. Bei Schuhgröße 42 wiegt eine Kappe aus Stahl rund 90 Gramm. Vielläufer ermüden möglicherweise schneller, weil der Schwerpunkt beim Gehen auf der Schuhspitze liegt. Der vermutlich größte Nachteil liegt darin, dass Stahlkappen sich bei großer Krafteinwirkung verformen können.

Kunststoffkappe:

• Der größte Vorteil von Kunststoff- bzw. Kompositkappen ist der, dass sie bedeutend weniger wiegen. Besonders jene Ihrer Kunden, die viel auf den Beinen sind, werden den Gewichtsunterschied von 40 Gramm zur Stahlkappe schnell bemerken. Diese Kappen lassen sich auch in Bereichen verwenden, die mit Metalldetektoren ausgerüstet sind. Und die Energieeinwirkung? Anders als Metallkappen dellen sich Kunststoffkappen ein und springen dann in ihre Ursprungsform zurück. Bei zu viel Krafteinwirkung brechen sie allerdings. Man beachte bei Kunststoffkappen außerdem den Vorteil der thermischen Regulierung. Anders als Stahlkappen nehmen die Varianten aus Kunststoff keine Kälte oder Wärme auf.
• Die Nachteile von Zehenschutzkappen aus Kunststoff lassen sich an einer Hand abzählen. Sie müssen deutlich dicker sein, um der Norm DIN EN 12568 gerecht zu werden. Möglicherweise sehen Schuhe mit Kunststoffkappen entsprechend klobiger aus oder der Platz für die Zehen ist stark eingeschränkt.